Berat ist eine 60.000-Einwohner-Stadt im Tal des Flusses Osum. Dass sie als „Stadt der tausend Fenster“ bezeichnet wird, wundert den Besucher angesichts der am Hang erbauten weißen Häuser nicht – ihre vielen schwarzen Fensteröffnungen blicken ihn an wie Augen. 1961 wurde Berat offiziell Museumsstadt, 2008 sogar in den Rang eines UNESCO-Welterbes erhoben. Was für die Stadt keine leichte Bürde ist. Denn auf der einen Seite müssen die strengen Vorschriften der UNESCO eingehalten werden, auf der anderen Seite fehlen Einnahmen aus einer kaum vorhandenen Wirtschaft. Einzig der Tourismus bringt etwas Geld in die Stadtkasse. Als Offroader kann man Berat unterstützen, indem man vor der hier beschriebenen Tour durch den nördlichen Tomorr-Nationalpark in der Stadt einkauft. Und/oder durch Einkehr in einem Restaurant oder in einer Bar seinen Blutzuckerspiegel auf Vordermann bringt. Denn das ist angesichts der heiklen Piste, über die diese Tour führt, angeraten. Etwa acht Kilometer südlich von Berat zweigt die Route von der SH 72 nach links ab, erreicht in dem Ort Bregas die unbefestigte Fahrbahnoberfläche und schraubt sich allmählich den Berg empor. Mit jedem Kilometer wird der Belag schlechter, grobe Steine und Rinnen werfen sich vor die Räder. Anfänglich über kahlen Fels führend, betritt die Piste schließlich einen dichten Wald und mündet an einer Quelle, die von der Bevölkerung gerne als Picknickplatz genutzt wird. Da ab hier kaum jemand weiterfährt, wird die Piste mehr oder weniger sich selbst überlassen. Mit dem Ergebnis, dass in der Folge mehrere Steilstücke mit tiefen Rinnen und grobem Fels zu überwinden sind. Ohne Geländeerfahrung, Bodenfreiheit und Allrad geht da nichts. Kurz hinter dem Dorf Dardhë passiert man den gleichnamigen Pass, dann entspannt sich die Lage. Unspektakulär kurvt die Schotterpiste langsam bergab, um in Shemrizë das Tal des Devoll zu erreichen.