In den Ljubišnja-Bergen

Gegen die Jadranska Magistrala in Kroatien sehen andere Küstenrouten alt aus. Was dort an der kroatischen Adriaküste auf uns Motorradfahrer wartet, ist in puncto Fahrspaß, Naturgenuss und Augenweide in Europa nicht zu übertreffen. Wer diese Traumstrecke schon teilweise befahren hat, der sollte sie sich unbedingt einmal von Anfang bis Ende vornehmen. Die Jadranska Magistrala beginnt in Slowenien, verläuft über Istrien, Norddalmatien, Mitteldalmatien bis sie die Küstenstraße verlässt und als Schlusspunkt die Stadt Podgorica anpeilt. Alle ausführliche Infos zur Jadranska Magistrala findest Du hier!

Piste in die Tara-Schlucht

Bunte Dörfer mit freundlichen Menschen, grüne Weiden mit Kühen und Pferden, dichte Wälder, in denen es nach frisch geschlagenem Holz riecht – eine Fahrt durch die Provinz im hohen Nordosten Montenegros ist etwas fürs Herz. Hier oben scheint die Welt tatsächlich noch in Ordnung zu sein. Eine ländliche Idylle, die von keiner schmutzigen Industrie gestört wird. Wer eine pittoreske Tour mit unproblematischem Offroad-Spaß verbinden will, ist hier genau richtig. Denn diese Route führt ausnahmslos über ordentliche und gut in Schuss gehaltene Schotterpisten. Um die ländliche Idylle zu erreichen, erklimmt man aus dem Tal der Tara heraus auf der M 6 eine Bergflanke und erreicht den 200-Seelen-Ort Kosanica. Dort folgt man einem Abzweig nach rechts und landet auf einer überraschend gepflegten Schotterpiste. Offene Wiesen wechseln mit geschlossenen Wäldern, für Abwechslung ist gesorgt. Immer wieder heißt es, eine Brücke zu überqueren oder eine seichte Furt zu durchfahren. Alles kein Problem, immer ist Platz genug auch für große Fahrzeuge. Ein Stück nördlich von Mijakovići trifft die Piste auf die Hauptstraße M 6, und diese ländliche Runde ist zu Ende.

Sie heißt Drina, ist ein Fluss und entsteht aus den beiden Quellflüssen Piva und Tara. Diese entspringen in Montenegro und vereinigen sich exakt an der Grenze zu Bosnien-Herzegowina zur Drina. Um vom Grenzübergang der Piva in Montenegro nach Süden zu folgen, gibt es zwei Möglichkeiten. Nummer eins: Auf der M 3entlang einer von der Piva gegrabenen malerischen Schlucht bis Plužine. Nummer zwei: Auf einer anspruchsvollen Piste über eine Hochebene zwischen den beiden Quellflüssen. Als Offroader brauchen wir nicht lange zu überlegen und steuern gleich das asphaltierte Bergsträßchen an, das sich zwischen den beiden Grenzposten bergauf nach Osten schlängelt. Nach etwa zwölf Kilometern endet der Asphaltbelag in Crkvičko und der Schotterspaß beginnt. Die Piste schlängelt sich mehr oder weniger auf gleicher Höhe die Hochebene entlang. Ihr Untergrund besteht meist aus mittelgroben Steinen oder Erde. Technisch wenig anspruchsvoll, wären da nicht die heiklen Engstellen in einigen Walddurchfahrten. Mehrmals bietet sich die Gelegenheit, zu einem Aussichtspunkt abzuzweigen und einen traumhaften Blick hinab in die Schlucht der Piva zu erhaschen. Etwa zwei Kilometer hinter dem Weiler Unač trifft die Piste auf Asphalt. Linker Hand erreicht man den Ort Trsa, rechts geht es nach Plužine.