Motorradtouren Rhön – Eldorado für Biker und Segelflieger
Die Rhön? Da müssen viele erst einmal die Landkarte zu raten ziehen, um sagen zu können, wo dieses deutsche Mittelgebirge namens Rhön liegt. Das macht es einem geografisch gesehen aber auch nicht gerade einfach, breitet es sich doch mit Bayern, Hessen und Thüringen gleich in drei Bundesländern aus. Einen perfekten Überblick über die Rhön und seine Tourenmöglichkeiten bietet Dir unser BikerBetten Motorradkarten-Set Deutschland West. Die Rhön? War da nicht etwas mit Segelfliegen? Richtig geraten. Die Fliegerschule auf dem höchsten Berg der Rhön, der 950 Meter hohen Wasserkuppe, gilt als die älteste und gleichzeitig eine der renommiertesten Segelfliegerschulen der ganzen Welt.
Aber was hat das mit dem Motorrad fahren in der Rhön zu tun? Eine ganze Menge. Denn Segelflieger brauchen Aufwind. Und den gibt es nur an Berghängen. Die wiederum werden in der Regel von kurvenreichen Straßen erklommen. Und die brauchen wir Motorradfahrer, um glücklich zu werden. Das bedeutet, dass eine Motorrad Tour durch die Rhön mit ihren unzähligen Höhen und Tälern bei uns ein enormes Glücksgefühl auslöst. Denn den ganzen Tag lang die Maschine in eine Schräglage nach der anderen zu legen, gehört ja bekanntlich zu den eindrucksvollsten Erlebnissen überhaupt. Nur Fliegen ist schöner, würden dazu die Segelflieger der Rhön sagen. Wobei man das erst einmal ausprobieren müsste.
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Motorradtouren Rhön – Kelten, Amerikaner und Russen
Die Rhön wurde als „Rone nemus“ zum ersten Mal 1228 in einer Urkunde erwähnt. Ihr Name geht auf das keltische Wort „roino“ für Hügel zurück. Irgendwann wurde daraus die Rhön. Das h erhielt sie im Mittelalter, als man das Dehnungs-h noch vor den Stimmlaut setzte. In dieser Zeit wurden in der Rhön auch zahlreiche Höhenburgen gebaut. Die Gründe erkennen wir auf unseren Motorradtouren durch die Rhön sofort: Die zahlreichen Höhenrücken lassen ausgezeichnete Rundblicke zu. So diente beispielsweise die Burg Hauneck auf dem Stoppelsberg bei Haunetal nicht nur dem Schutz der umliegenden Ortschaften, sondern auch der Sicherung der Antsanvia. Diese alte Handelsstraße führte auf Anhöhen entlang der Wasserscheiden von Mainz nach Eisenach und wurde um 800 erbaut. Die Aussicht von Burg Hauneck ist fantastisch, weshalb wir sie auf einer Rhön Motorradtour unbedingt besuchen sollten.
Zwar brachte die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts der Rhön einen bescheidenen Wohlstand, dennoch blieb die Region ein Arme-Leute-Land. Auch die Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg trug nicht gerade zur wirtschaftlichen Blüte bei. Die innerdeutsche Grenze verlief mitten durch die Rhön, Russen und Amerikaner saßen sich gegenüber und belauschten sich gegenseitig. Auf westlicher wie auf östlicher Seite schossen Militäranlagen aus dem Boden, die DDR richtete großflächige Sperrgebiete ein. Einer der Beobachtungsstützpunkte der US-Armee war Point Alpha. Zwischen Geisa und Rasdorf gelegen, ist er heute eine sehr interessante Gedenkstätte, deren Besuch auf keiner seiner Motorradtouren durch die Rhön fehlen darf.
Motorradtouren Rhön – mehr Natur als anderswo
Motorradtouren durch die Rhön bringen uns nicht nur eine ganze Menge Fahrspaß, sondern liefert auch ein Naturschauspiel erster Sahne. Gerade weil die Region jahrhundertelang ein Arme-Leute-Land war und bis zur Wiedervereinigung 1989 unter den strukturellen Nachteilen einer Grenzlage litt, wurde dort die Natur mehr oder weniger in Ruhe gelassen und hatte leichtes Spiel. Deshalb weist die Rhön heute im Vergleich zu anderen Mittelgebirgen überdurchschnittlich viele Biotope und eine verhältnismäßig große Artenvielfalt von Flora und Fauna auf. In den typischen Buchenwäldern gedeihen seltene Pflanzen, auf den Wacholderheiden wächst die Symbolpflanze der Rhön, die Silberdistel. Nicht nur Fuchs und Hasen sagen sich hier gute Nacht, sondern auch Schwarzstorch und Uhu. Und so hat man auf den Rhön Motorradtouren immer das Gefühl, mehr Natur mitzubekommen als in anderen deutschen Mittelgebirgen.
Das dachten wohl auch die Verantwortlichen der UNESCO, als sie 1991 eine Fläche von rund 185.000 Hektar der Rhön zum Biosphärenreservat erklärten und die beiden Hochmoore Schwarzes und Rotes Moor als Naturschutzgebiete auswiesen. Im Gegensatz zu einem Nationalpark, in dem die Natur vor dem Menschen geschützt wird, soll in einem Biosphärenreservat der gemeinsame Lebensraum von Menschen, Tieren und Pflanzen erhalten werden. Daran sollte man auf seinen Motorradtouren in der Rhön immer denken.
Motorradtouren Rhön – die Wiege des Segelflugs
Bereits 1910 führten auf der Wasserkuppe Darmstädter Studenten die ersten Versuche mit Segelfliegern durch, die mittels eines Gummiseils in die Luft befördert wurden und ihren Auftrieb an den Hängen der zahlreichen Höhenzüge ringsum bekamen. 1920 fand der erste Segelflugwettbewerb statt. Ein paar Jahre später entdeckten die mutigen Studenten den Thermikflug, bei dem der Pilot sich immer neue Aufwinde sucht und so stundenlang in der Luft bleiben kann. Die deutsche Luftwaffe richtete 1933 auf der Wasserkuppe eine Forschungsanstalt für Segelflug ein und bildete dort ab sofort ihre zukünftigen Piloten aus. Heute gibt es auf der Wasserkuppe ein großes Segelflugzentrum mit Flugschule, Flugplatz und Museum. Wer also auf seinem Motorrad durch die Rhön herausfinden will, ob fliegen tatsächlich schöner ist als Motorrad fahren, der sollte sich hier oben zu einem Rundflug anmelden. Oder einfach nur auf einer seiner Motorradtouren durch die Rhön vom Sonnendeck des Restaurants aus dem Starten und Landen der geräuschlosen Flugzeuge zusehen.
Motorradtouren Rhön – im Zeichen des Kalten Krieges
Zu Beginn des Kalten Krieges nach dem Zweiten Weltkrieg errichtete die US-Armee entlang der innerdeutschen Grenze zahlreiche Beobachtungs- und Abhörstationen. Sie sollten sicherstellen, dass der kommunistische Feind nicht plötzlich mit einem militärischen Überraschungsschlag die Bundesrepublik angriff. Einen solchen Stützpunkt bauten die Amerikaner in den 1960er-Jahren auch in der Nachbarschaft des Ortes Geisa auf einem 410 Meter hohen Bergrücken und nannten ihn Point Alpha. 40 Soldaten des 11. Armored Cavalry Regiment horchten und beobachteten im Vierwochenrythmus nur ein paar Meter vom Grenzstreifen entfernt, was sich drüben so tat. Bei einem Truppenaufmarsch hätten sie Alarm ausgelöst.
Heute umfasst die Gedenkstätte nicht nur den amerikanischen Stützpunkt, sondern auch einen Teil der DDR-Grenzanlagen. Fahrzeuge und Ausrüstungen sind ebenso zu besichtigen wie Hubschrauber. Wer auf seiner Motorradtour durch die Rhön Lust auf einen Spaziergang hat, kann auf dem ehemaligen Kolonnenweg direkt am Grenzzaun eine Wanderung unternehmen. Und hautnah die gespannte und unheimliche Stimmung miterleben, die damals an der innerdeutschen Grenze herrschte. Ein Erlebnis, das einen auf seiner Motorradtour durch die Rhön nachdenklich macht und man so schnell nicht vergisst.
Motorradtouren durch die Rhön bedeuten also nicht nur beschwingtes Motorradfahren in einer großartigen Natur, sondern ist auch immer eine Fahrt durch die deutsch-deutsche Vergangenheit. Gerade das macht das Besondere an einem Aufenthalt in der Rhön aus.
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