Die Durchschnittshöhe misst 1.500 Meter, es weht ständig ein starker bis sehr starker Wind, die Durchschnittstemperatur übers Jahr beträgt 5 Grad. Immerhin plus. Kein Wunder, dass das Krnovo-Plateau in Volksmund „Montenegrinisches Tibet“ genannt wird. Es erhebt sich rund 20 Kilometer nordöstlich von Ničsić und ist selbst für Montengro-Verhältnisse dünn besiedelt - ein paar Weiler liegen in der kargen Landschaft verstreut, deren Bewohner meist Schafzucht oder Ackerbau betreiben. Auf den Weiden wächst fettes Gras, was der Milch vom Krnovo-Plateau ihren ausgezeichneten Geschmack gibt. Apropos: Auf den Geschmack gekommen sind hier oben auch die Produzenten erneuerbarer Energien. So errichtete die Firma Masdar, Teil einer Unternehmensgruppe aus den Vereinigten Emiraten, auf dem Krnovo-Plateau 26 Windräder, die 48.000 Haushalte mit Strom versorgen. Danke der hohen Windgeschwindigkeit, die ständig zwischen 5,5 und 6,5 Meter pro Sekunde liegt. Das sind etwa 20 Stundenkilometer. Schneller ist man auch nicht, wenn man mit dem Motorrad oder dem Auto das Plateau überquert. Und das ist gut so. Denn man sollte sich hier oben wirklich auf die unglaubliche Ruhe und Abgeschiedenheit konzentrieren. Geist und Körper eine Pause gewähren. Man erreicht das Plateau von Ničsić aus, indem man der Beschilderung zum Vučje-Skigebiet folgt. Hinter der Station beginnt die Offroad-Sektion, die meist auf ordentlich breiten Pisten aus mittlerem und grobem Schotter stattfindet. Ab und zu ein leichter Ansteig, ein kleines Gefälle, mehr ist nicht zu erwarten. Hinter dem Weiler Ćeranića gora endet die Offroad-Strecke an einem Asphaltsträßchen. Rechts ab gelangt man zur M 6 und dann weiter nach Šavnik.