Motorradtour Spessart/Vogelsberg – vom Massenverkehr verschont
Sie sind eingekeilt zwischen dem Knüllgebirge im Norden, dem Main im Süden, dem Großraum Frankfurt im Westen und der Rhön im Osten. Spessart und Vogelsberg haben es daher nicht leicht, sich zu behaupten. Geologisch und touristisch betrachtet. Spessart? Da war doch etwas mit irgendwelchen Räubern … Und Vogelsberg? Hmmm … Ja, ja, soweit ist es also gekommen mit der Allgemeinbildung. Aber Spaß beiseite: Der Spessart ist das größte zusammenhängende Gebiet aus Laubmischwäldern in Deutschland, dessen Eichen und Buchen oft über 300 Jahre alt sind. Es gibt noch jede Menge uralter Obstbaumgärten und Wildhecken, grüne Weinberge prägen zum Teil das Landschaftsbild. Der Vogelsberg ist nicht nur der älteste deutsche Vulkan, sondern mit 2.500 Quadratkilometern das größte Vulkangebiet Europas. Natur pur und jede Menge Erdgeschichte zum Anfassen - also nichts wie auf zu einer Motorradtour Spessart/Vogelsberg.
Dass beide Gebiete nicht zu den bekannten Tourismusregionen Deutschlands gehören, mag das dortige Hotel- und Gaststättengewerbe ärgern, uns Motorradfahrern kommt es sehr entgegen. Haben wir doch deshalb auf einer Motorradtour durch Spessart/Vogelsberg die Straßen in der Regel fast für uns ganz allein. Schließlich haben sich die Räuber aus dem Film „Das Wirtshaus im Spessart“ nicht umsonst dieses Mittelgebirge als Versteck ausgesucht. Weitab vom Schuss waren sie in der Einsamkeit des Spessarts sicher vor der Obrigkeit. Daran hat sich im Grunde seit dem Mittelalter nicht viel geändert – noch heute kann sich der Liebhaber einsamer, bergiger und kurvenreicher Landsträßchen auf einer Motorradtour durch Spessart/Vogelsberg in aller Ruhe austoben, ohne vom Massenverkehr belästigt zu werden.
Motorradtour Spessart/Vogelsberg – von Zwergen, Förstern und Räubern
Dass in solchen abgelegenen Gegenden jede Menge Sagen und Märchen entstanden, wundert nicht. So geht man inzwischen davon aus, dass sich das Grimm’sche Märchen von Schneewittchen und den sieben Zwergen in der Nähe der Stadt Lohr am Main abgespielt hat. Wer es auf seiner Motorradtour Spessart/Vogelsberg genauer wissen will – im Heimatmuseum von Lohr wird diese Geschichte anschaulich nacherzählt. Auch die bekannte Frau Holle taucht in den Sagen des Spessarts immer wieder auf. Selbst die berüchtigten Räuber hat es im Spessart tatsächlich gegeben. Ein Wanderweg bei der Gemeinde Bischbrunn führt zum sogenannten Schächerloch, einem einsamen Flecken Erde, zu dem sich die Räuberbanden des Mittelalters nach getaner Arbeit zurückzogen.
Ein absolutes Muss ist daher auf jeder Motorradtour durch Spessart/Vogelsberg ein Abstecher zu Schloss Mespelbrunn. In und um dieses idyllisch gelegene Wasserschloss wurde 1957 der Film „Das Wirtshaus im Spessart“ mit Liselotte Pulver gedreht. Vermutlich war das Gasthaus Zur Post in Mespelbrunn-Hessenthal das originale Wirtshaus von damals. Der Dichter Wilhelm Hauff, auf dessen Erzählungen der Film zurückgreift, hat wohl während einer Reise im Jahr 1826 dort Station gemacht. Ein Gedenkstein beim Ort Heigenbrücken im Zentralspessart kündigt von einer anderen Geschichte: Nach der verlorenen Schlacht um Würzburg befanden sich im Jahr 1796 französische Soldaten auf dem Rückzug durch den Spessart. Als sie Heigenbrücken ausplündern wollten, schritt der Oberförster Heinrich Sternheimer ein und erschoss zusammen mit seinen Helfern vier französische Soldaten und einen Offizier. Wer auf seiner Spessart-Vogelsberg-Motorradtour durch Heigenbrücken kommt, sollte also unbedingt nach dem Gedenkstein Ausschau halten.
Motorradtour Spessart/Vogelsberg – auf der Spur der Lava
Dass der Vogelsberg als Vulkan zehn Millionen Jahre lang aktiv war, sollte uns bei einer Motorradtour Spessart/Vogelsberg nicht beunruhigen. Verhält er sich doch schon seit sieben Millionen Jahre ruhig. Andererseits – wer weiß schon, wann es sich der Vogelsberg wieder anders überlegt? Zentrum der Vulkantätigkeit war der Oberwald mit dem Hoherodskopf. Noch heute fließen viele Bäche strahlenförmig vom Vulkan aus ins Tal und folgen damit dem einstigen Lauf der Lava.
Das Klima im Spessart und am Vogelsberg ist wie seine Bewohner – ein wenig rau, aber sehr herzlich. Die intakte Natur signalisiert Ruhe, Geborgenheit, Vielfalt und Erholung. So kommt der Liebhaber natürlicher Landschaften auf einer Motoradtour durch Spessart/Vogelsberg voll und ganz auf seine Kosten.
Motorradtour Spessart/Vogelsberg – wo einst die Rennmaschinen dröhnten
Wo lohnt es sich auf einer Motorradtour Spessart/Vogelsberg einen Halt einzulegen? In Mespelbrunn, ganz klar. Das im 15. Jahrhundert erbaute Wasserschloss steht 20 Kilometer südlich von Aschaffenburg mitten im Wald und wird noch immer von seinen Eigentümern bewohnt. Aufgrund seiner versteckten Lage wurde es nie Schauplatz von Kämpfen und daher nicht zerstört. Man kann es teilweise besichtigen. Auch das Schloss von Aschaffenburg ist einen Besuch wert. Das Renaissance-Bauwerk bildet zusammen mit der Stiftskirche und der Mainbrücke das Zentrum des reizenden historischen Stadtkerns. Über einen solchen verfügt auch Lohr. Das Fachwerkstädtchen am Main wird geprägt durch seinen wunderschönen Marktplatz. Ebenfalls am Main liegt Miltenberg. Seine historische Altstadt wird komplett von einem Ring aus Stadtmauer, Toren und Türmen umschlossen.
Wer auf seiner Motorradtour Spessart/Vogelsberg ein wenig Benzin plaudern möchte, steuert den Bikertreff Fallhaus an der B 276 an. Oder den Schottenring bei dem Städtchen Schotten. Bis in die 1950er-Jahre wurden auf dieser legendären Rennstrecke noch Läufe zur Motorrad-WM ausgetragen. Heute rennen hier nur noch historische Maschinen um die Wette. Sie passen sehr gut zum Charakter dieser Region. Weitab der touristischen Hauptströme kann man hier in aller Ruhe dem schönsten Hobby der Welt nachgehen – dem Motorradfahren.
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