Motorradtour Münsterland – Genießertouren zwischen Burgen und Schlössern
Plattes Land, Bauernhöfe, Getreidefelder, Kartoffeläcker, Viehweiden – wo soll da der Motorradspaß sein? Berechtigte Frage vor einer Motorradtour durchs Münsterland. Zünftige Kurven und stramme Höhenunterschiede sucht man in dieser Region nördlich des Ruhrgebietes zugegebenermaßen vergeblich. Ebenso einmalige Landschaften und spektakuläre Natur. Und doch hat das Motorradfahren im Münsterland seinen Reiz. Welchen?
Dazu muss man in die Vergangenheit zurückgehen. Mangels Hügel und Bergen mussten die Adligen des Mittelalters ihre Burgen und Schlösser im topfebenen Münsterland durch Wassergräben sichern. Als im 18. Jahrhundert das Pulver und weittragende Kanonen erfunden wurden, hatten diese Wassergräben ihren Verteidigungswert verloren. Sie wurden deshalb während der Barockzeit in Parkanlagen umgewandelt, die Burgen und Schlösser zu reinen Wohnanlagen. Und so gefällt das Münsterland heute mit einer in Deutschland einzigartigen Dichte von über 150 idyllischen und meist restaurierten Burgen und Schlössern. Voilà – der erste Grund für eine Motorradtour durchs Münsterland. Gemütlich durch die Kulturlandschaft mit ihren Parks, Hecken, Wiesen und Feldern bummeln, den Alltagsstress hinter sich lassen, vergessen, was gestern war und morgen sein wird, sich auf den Moment konzentrieren, in romantischen Burgen übernachten, in lauschigen Schlossparks zu Mittag essen oder Kaffee trinken – so lautet das Rezept für eine Motorradtour durchs Münsterland.
Motorradtour Münsterland – im Windschatten von Wallhecken
Eingegrenzt wird das Münsterland im Nordosten durch den Teutoburger Wald, im Süden durch den Fluss Lippe und im Nordwesten durch die Niederlande. Wen es also auf seiner Motorradtour im Münsterland in der Gashand juckt, der fährt mal schnell in den Teutoburger Wald zum Kurvenkratzen. Aber auch ein Abstecher hinüber zum holländischen Nachbarn hat seinen Reiz. Wegen der idyllischen Dörfer und der kulinarischen Spezialität, dem „Frikandel“. Die Holländer frittieren bekanntlich alles, was man essen kann. Einzige Großstadt und Namensgeberein ist Münster, ansonsten gibt sich das Münsterland eher ländlich. Kleinstädte, Dörfer und Bauernhöfe prägen das Bild.
Ganz so topfeben wie es auf den ersten Blick aussieht ist das Münsterland übrigens nicht. Die Baumberge schwingen sich auf beachtliche 189 Meter hinauf, die Beckumer Berge auf 173 Meter, die Halterner Berge bis 154 Meter. Die eine oder andere Kurve taucht also schon mal überraschend vor dem Lenker auf. Also aufgepasst auf der Motorradtour durchs Münsterland. Um ihre Felder auf dem flachen Land vor Wind zu schützen, errichteten die Bauern so genannte Wallhecken. Dabei handelt es sich um Wälle aus Erde, Stein oder Ton, die mit Gehölzen bepflanzt wurden und so eine dichte Einheit bilden. Während einer Motorradtour durchs Münsterland hat man diese Wallhecken ständig vor Augen und optimalen Schutz vor Seitenwind.
Besiedelt wurde das Münsterland zuerst von steinzeitlichen Jägern und Sammlern, danach von germanischen Stämmen und ab dem Jahr 500 von den Sachsen, die später von Karl dem Großen verjagt wurden. Im Dreißigjährigen Krieg litt das Münsterland wie viele deutsche Regionen unter Brandschatzungen und Plünderungen, erst nach dem Westfälischen Frieden, der teilweise in Münster ausgehandelt wurden, kam wieder Ruhe in die Region. 2005 geriet das Münsterland in die Schlagzeilen, als starker Schneefall und Stürme einen mehrtägigen Stromausfall verursachten, den größten in der Geschichte der Bundesrepublik. Eine Motorradtour durchs Münsterland sollte man deshalb besser nicht gerade im Winterhalbjahr unternehmen.
Motorradtour Münsterland – Die Dame vom Fünfmarkschein
Die meisten von uns werden sich noch an die D-Mark und an den Fünfmarkschein erinnern. Diesen zierte das Portrait einer Frau, die Anfang des 19. Jahrhunderts Furore machte – Annette von Droste-Hülshoff. Aufgewachsen in der strengen und frauenfeindlichen Ordnung einer adligen Familie, machte sich Annette Zeit ihres Lebens für die Emanzipation der Frau stark. Dass sie dabei ihre Umgebung gegen sich aufbrachte, versteht sich von selbst. Doch blieb Annette sich selbst treu. Wer auf seiner Motorradtour im Münsterland ihre Wasserburg zehn Kilometer westlich von Münster besucht, kann sich mit der Dame vom Fünfmarkschein näher vertraut machen. Und übrigens äußerst romantisch im Burghof eine Pause mit Kaffee und Kuchen einlegen.
Motorradtour Münsterland – Zeit für Benzingespräche
Trotz – oder vielleicht, gerade weil – das flache Münsterland nun nicht gerade das optimale Terrain für Kurvensüchtige ist, haben sich dort sehr viele Motorradtreffs etabliert. Was wohl nicht zuletzt auch am nahen dichtbevölkerten Ruhrgebiet liegt. Abends oder am Wochenende eine Spritztour zwischen Burgen und Schlössern unternehmen, dazwischen einen Plausch am Bikertreff halten – diese Methode praktizieren tausende von Motorradfahrern.
Einer der ältesten Treffs, an dem anscheinend sogar Max Schmeling vom Bike stieg und seine Bockwurst aß, ist Drügen Pütt bei Sythen/Haltern - ein Muss bei jeder Motorradtour durchs Münsterland. Weitere Klassiker sind Motorradtreff Vogel in Marl und die Felsenmühle bzw. Kallis Motorradtreff im Metelen-Ochtrup. In Isselburg hält man bei Daddy’s Bikertreff nahe der Autobahn A 3, in Bad Bentheim am Isterberg, dem Parkplatz am Aussichtsturm. Dülmen empfiehlt sich mit dem Road 62, Borgen mit Sven’s Biker Village und Münster mit dem Café Roadstop. Idyllisch und nahe dem „Westfälischen Versailles“ pausiert man auf seiner Motorradtour durch das Münsterland im Bikertreff Nordkirchen.
Das Rezept für eine Motorradtour durchs Münsterland ist also ganz simpel: Zeit und Muße mitbringen, den ganzen Tag gemütlich durch die Gegend fahren und zwischendurch im Schlosscafé oder am Bikertreff eine Pause einlegen.
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