Zugegeben – Slowenien sieht auf den ersten Blick nicht aus wie ein klassisches Motorradland. Nur ein kleiner Teil der Alpen liegen auf slowenischem Gebiet, richtig hohe Berge sucht man vergebens, Sloweniens Alpenpässe kommen in den Gesprächen im Motorradclub oder am Stammtisch selten vor. Weshalb also soll man eine Motorradtour über die Alpenpässe Sloweniens antreten? Ist dort in Sachen Kurven und Kehren überhaupt etwas zu holen? Die Antwort lautet: durchaus. Denn mit den Julischen Alpen, den Steiner Alpen und den Karawanken verfügt das kleine Land, das etwa so groß ist wie Rheinland-Pfalz, immerhin über drei attraktive Alpenregionen. Und der Triglav, der höchste Berg des Landes, ragt im gleichnamigen Nationalpark stolze 2.864 Meter in den Himmel. Dank einer solchen Umgebung müsste es doch einige schöne Alpenpässe in Slowenien geben. Und das tut es.
Eine Motorradtour über Sloweniens Alpenpässe ist übrigens eine unkomplizierte Angelegenheit. Das gesamte Straßennetz ist gut ausgebaut und großräumig erschlossen, es gibt überall genügend Tankstellen. Über die beiden großen Autobahnen A 1 und A 2 erreicht man schnell jede Ecke des Landes. Als besonderes Schmankerl gibt es bei einer Tour über die Alpenpässe in Slowenien den einen oder anderen geschotterten Abschnitt. Da die Slowenen diese Pisten im täglichen Straßenverkehr benutzen, sind diese in der Regel einfach und sicher zu befahren. Auch mit einer Straßenmaschine.
Wer gerne gut speist, wird rund um die Alpenpässe Sloweniens seine Freude haben. Da der auf der istrischen Halbinsel liegende Landesteil jahrhundertelang unter venezianischer und k.u.k-Herrschaft lag, mischen sich bei den Mittagspausen auf einer Tour über die Alpenpässe Sloweniens italienische und österreichische Einflüsse unter das sonst jugoslawisch geprägte Essen.
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Die Alpenpässe in Slowenien
Die Mangartstraße
Höchster auf Asphalt anfahrbarer Punkt Sloweniens ist mit 2.046 Metern der Scheitelpunkt der Mangartstraße in den Julischen Alpen. Die teilen sich auf die Länder Italien und Slowenien auf, ihren Namen haben sie von Gaius Julius Cäsar, der hier verschiedene Städte gründete. Im Ersten Weltkrieg verlief in den Julischen Alpen die Front, die sich durch einen blutigen Stellungskrieg auszeichnete. Noch heute sind bei einer Tour über die Alpenpässe Sloweniens alte Militäranlagen zu sehen und zu besichtigen.
Auch die Mangartstraße wurde zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg für militärische Zwecke gebaut. Die höchste Straße Sloweniens führt 12 Kilometer lang vom Predilpass hinauf zur Lahnscharte. Auf dieser Strecke warten 17 Serpentinen und fünf schmale, unbeleuchtete Tunnels. Für Adrenalinausstoß ist also gesorgt. Und so gilt der Mangart Pass als die Nummer eins unter den Routen über die Alpenpässe in Slowenien. Nicht nur in Sachen Motorradspaß – auch die Ausblicke auf die umliegenden Gipfel wie den 2.677 Meter hohen Mangartgipfel sind spitzenmäßig.
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Der Predilpass
Ausgangspunkt für die Fahrt auf der Mangartstraße ist der Predilpass. Die Fahrt über den zwischen Italien und Slowenien liegenden Grenzpass ist eine ruhige Angelegenheit – lässige Kurven, gute Übersicht, top Belag. Unter den Alpenpässen Sloweniens eine Strecke zum Genießen. Um 1320 wurde mit dem Bau der Passstraße begonnen, und schnell entwickelte sich der Predil zum stark frequentierten Übergang. Die Mautgebühren flossen reichlich, die Händler und Gastronomen entlang der Straße wurden wohlhabend. Zur Zeit Napoleons bekämpften am Predil österreichische Truppen französische Invasoren. Ihnen zu Ehren wurde auf dem Sattel das Löwendenkmal errichtet. Die Batterie Predilsattel, eine Anlage der österreichischen Verteidiger, steht ein paar hundert Meter westlich der Passhöhe.
Der Vršič-Pass
Mit der Mangartstraße streitet sich der Vršič-Pass um den Spitzenplatz unter den Alpenpässen Sloweniens. 1.611 Meter hoch ebenfalls in den Julischen Alpen gelegen, verbindet er die Stadt Kranjska Gora mit dem Ort Trenta im Soča-Tal. Was ihn für Biker so attraktiv macht, ist weniger seine Höhe, als seine 51 anspruchsvollen Haarnadelkurven. 27 von ihnen warten auf der Südrampe und fallen meist eng und unübersichtlich aus. Die restlichen 24 Serpentinen der Nordseite sind teilweise noch mit dem aus dem Ersten Weltkrieg stammenden Kopfsteinpflaster versehen und entsprechend mit Vorsicht zu behandeln. Zwischen 1915 und 1916 bauten russische Kriegsgefangene den Übergang über den Vršič, um den österreichischen Nachschub für die Kämpfe im nahen Isonzo-Tal zu sichern. Heute dient die Passstraße zum Glück friedlichen Zwecken und ist ein Highlight unter den Alpenpässen in Slowenien.
Der Rogla-Pass
Mit 1.474 Metern liegt der Rogla-Pass auf Platz drei der Alpenpässe Sloweniens. Seine Heimat sind die Karawanken. Diese bilden aufgrund ihres nahezu geradlinigen Verlaufs seit Jahrhunderten eine politische Grenze, aktuell zwischen Österreich (Kärnten) und Slowenien (Oberkrain). Bereits 150 n. Chr. bezeichnete der griechische Geograph und Mathematiker Ptolemäus diese Gebirge als „Karwankas“. Auch klimatisch bilden die Karawanken eine Grenze: Im Norden gilt mitteleuropäisches Klima, während im Süden mediterranes Klima herrscht. Beruhigend für eine Motorradreise über die Pässe Sloweniens: Touristisch sind die Karawanken recht gut erschlossen, so führt z. B. eine gut ausgebaute Asphaltstraße zum Skiort Rogla im Pohorje-Massiv. Während die Südrampe viel Spaß macht und in einwandfreiem Zustand ist, dient die Nordrampe als Forstweg und ist weitgehend mit Schotter bedeckt. Aber keine Angst – sie stellt auch für Straßenmaschinen kein Problem dar. Auf der Passhöhe des Rogla sollte man unbedingt eine Pause einlegen und einen kurzen Spaziergang zum Gipfel mit seinem Aussichtsturm unternehmen.
Der Pungart-Sattel
Ebenfalls in den Karawanken wartet ein Stück westlich vom Rogla der Pungart-Sattel. Mit 1.372 Höhenmetern nimmt er Rang vier unter den Alpenpässen Sloweniens ein. Seine Trasse hält ein Kuriosum bereit: Geplant war die Pungart-Straße als Verbindung zwischen der Stadt Slovenj Gradec im Tal und dem Ort Ribnica na Pohorju im Pohorje-Bergzug. Gereicht hat das Geld wohl nur bis zur Scheitelhöhe. Und so wedeln wir zügig durch die kompakten Kurven der südlichen Auffahrt bis zum Pungart-Sattel und überlegen dort, ob wir den Rest der Strecke auf Schotter zurücklegen oder lieber umdrehen sollen. Wie die meisten geschotterten Pisten unter den Alpenpässen Sloweniens ist auch diese nördliche Trasse für den öffentlichen Verkehr freigegeben. Für Endurristen eine gemähte Wiese, im Sattel einer Straßenmaschine eine kleine Herausforderung, aber durchaus machbar.
Der Bohinjsko Sedlo
Rang fünf unter den Pässen in Slowenien belegt schließlich der Bohinjsko sedlo, der Wocheiner Sattel. 1.277Meter ragt er in den Julischen Alpen in die Höhe und lässt sich mit dem südlich liegenden 830 Meter hohen Petrovo Brdo zu einer aktionsreichen Rundtour verbinden. Aktionsreich, weil das Bergsträßchen zu den beiden Pässen schmal, rauh und holperig ausfällt. Vor allem die Fahrt über den Wocheiner Sattel stellt wegen ihrer miserablen Fahrbahn gewissen Anforderungen an die Fahrzeugbeherrschung.
Offroad Slowenien
Der Tipp für schotterhungrige Enduristen während einer Tour über die Alpenpässe Sloweniens heißt Planina dol. Diese Hochalm liegt nahe des Städtchen Kamnik und ist über eine herrliche Naturpiste zu erreichen. Breite Fahrbahn, feiner Schotter, wenig Verkehr – hier kann man sich austoben. Oben angelangt, kommt man sich vor wie in einem Heimatfilm: Überall stehen romantische Bauernhöfe und Berghütten, dazwischen grasen freilaufende Pferde und Kühe.
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